VIVA LA CLASSICA! lädt Sie sehr herzlich – in Kooperation mit Theater Nestroyhof Hamakom, Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) und Exilarte – zum Besuch unserer Gedenkfeier am Donnerstag, dem 7. November 2024 ein!

Der 9. November 1938 markiert einen der dunkelsten Tage der europäischen Geschichte. Zum 86. Jahrestag der Novemberpogrome wird der jüdischen Opfer gedacht. „An diesem Tag wurde das Tor von Auschwitz aufgestoßen“, so Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.

Ehrenschutz
Dr. Michael Ludwig, Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien

Begrüßung
Alexander Nikolai, Bezirksvorsteher des Bezirkes Leopoldstadt
Dr. Gerhard Schmid, Gemeinderat und Landtagsabgeordneter der Stadt Wien
Mag. Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus

Einführung
Dr. Jochen Böhler, Direktor des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien (VWI)
Dr. Gerold Gruber, Direktor des Exilarte Zentrum der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Musikalisches Rahmenprogramm: Verfemte Komponist:innen
Die Grausamkeit im Dritten Reich hatte viele Gesichter. Eines davon war das komplette Aufführungsverbot der Werke von KomponistInnen – sei es aufgrund ihrer Herkunft, Gesinnung oder sexuellen Orientierung. Um ihre Kunst abzuwerten, wurde diese mit dem Begriff „entartet“ belegt.

Einigen verfolgten KünstlerInnen gelang es ins Exil zu fliehen, wo sie ihre künstlerische Arbeit fortsetzten. Anderen war dies nicht vergönnt, sie fielen der nationalsozialistischen Verfolgung zum Opfer. Ihre Musik, die teilweise nach wie vor unbekannt ist, wollen wir dem Publikum näherbringen. Wir haben besonderen Wert daraufgelegt, auch Kompositionen von Frauen ins Programm zu nehmen, die zu dieser Zeit doppelt diskriminiert wurden.

Das Programm umfasst Werke von Vally Weigl, Vítězslava Kaprálová, Ruth Schönthal, Henriëtte Bosmans, Rosy Wertheim, Viktor Ullmann, Simon Laks, Walter Arlen, Erich Wolfgang Korngold, u.a. Ihre Kompositionen sind unter seelisch schwierigen Umständen auf der Flucht, in der Haft oder im Exil entstanden, Sehnsucht und Melancholie, auch mit einem nostalgischen Blick zurück nach dem „verlorenen“ Europa, ihrer Heimat, haben sie dabei begleitet.

Das titelgebende Lied „Out of the Dark“ von Vally Weigl stammt aus dem 1970 komponierten Liederzyklus „Along the Moving Darkness“ . Vally Weigl, geboren 1894, entstammte einer assimilierten jüdischen Bürgerfamilie aus Wien. Vally Weigl und ihre nur um ein Jahr jüngere Schwester, die spätere Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin Käthe Leichter, erhielten eine gute Schulausbildung am Mädchenlyzeum für Beamtentöchter in der Josefsstadt sowie privaten Musikunterricht. Als Jüdin aufgrund der NS-„Rassegesetze“ verfolgt gelang ihr gemeinsam mit ihrem Mann Karl und dem zwölfjährigen Sohn Johannes Wolfgang 1938 die Flucht in die USA, wo sie als Musiklehrerin an verschiedenen Einrichtungen wirkte und ihre Konzerttätigkeit wieder aufnahm. Ihre Schwester Käthe Leichter wurde 1938 von der Gestapo verhaftet und im März 1942 ermordet. Im Exil entstanden auch die meisten von Vally Weigls Kompositionen, darunter vor allem Vokalwerke, die eine starke Naturverbundenheit sowie ihre pazifistische Haltung zum Ausdruck bringen. Sie starb 1982 mit 88 Jahren in New York.

Julitta Dominika Walder – Sopran
Mateusz Kasprzak-Łabudziński – Violine
Piotr Lato – Klarinette
Florian Berner – Cello
Joanna Sochacka – Klavier

Eintritt: € 24,-/€ 15,- (ermäßigt)
Tickets: www.hamakom.at
Adresse: Theater Nestroyhof Hamakom, Nestroyplatz 1, 1020 Wien
Anfahrt: U1, Station Nestroyplatz – Fußweg 5 Minuten.

„Es waren dunkle Zeiten“ von Dr. Robert Streibel
„Die dunklen Zeiten sind gefährlich. Auch heute noch. Wie oft werden sie zitiert in Reden und Aufsätzen, es hat etwas Märchenhaftes und Gruseliges. Wer fürchtet sich nicht in der Dunkelheit. Wer nicht Nationalsozialismus sagen will, der spricht von den dunklen Zeiten. Die Zeiten waren mörderisch, sie waren grausam, sie waren fürchterlich, das alles ist mehr als dunkel. Die Dunkelheit hat auch ein gutes, in der Dunkelheit sieht man weder Opfer noch Täter. Wird vielleicht deshalb so oft über die dunklen Zeiten gesprochen, wenn der größte Massenmord gemeint ist? Eines muss immer klar sein. Der Nationalsozialismus war sicherlich kein Stromausfall.“

Dauer des Programmes: ca. 1,5 Stunden ohne Pause 
Änderungen vorbehalten

Gedenkfeier: 7. November 2024, 19:30 Uhr

Out of the Dark

Gedenkfeier zu den Novemberpogromen
7. November 2024, 19:30 Uhr
Theater Nestroyhof Hamakom

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